Freitag, 30. August 2013

Schafhaltung auf dem Alten Forstamt

Erntezeit auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald – in den Monaten August, September und Oktober findet die Ernte auf dem Lande statt und Gutes aus Feld, Wald und Wiese wird gepflückt und geerntet und verarbeitet. Die grossen Mähdrescher haben in den letzten Tagen die Kornfelder in der Nähe abgeernet und die Felder werden jetzt umgepflügt. Die schlauen Raben nutzen die Möglichkeit nun Ihrerseits zu ernten und auch die frechen Spatzen waren tagelang auf den Feldern und holten sich Ihren Anteil an der Ernte..jetzt sind unsere Hausspatzen zurück auf dem Hof und bereichern die Szenerie durch Ihr fröhliches Tschilpen. Auch für uns Menschen auf dem Alten Forstamt beginnt jetzt die Zeit der Ernte der Früchte und Gemüse im Garten und auf der Wiese. 2013 scheint ein gutes Erntejahr zu werden und dass, obwohl es einen sehr holprigen Start gab, das Wetter schlug im Frühjahr Kapriolen und noch Ende April gab es einige sehr kalte Tage. Die Aussaat begann fast 6 Wochen später, als normalerweise, aber die Natur hat es geschafft, dies aufzuholen. Und die Natur zeigt sich trotz des in diesem Frühjahr wechselhaften und Wetters doch wieder von Ihrer freigiebigsten Seite. Was sich in unserer Streuobstwiese und im Garten präsentiert verspricht eine gute Ernte, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Holunder, Gemüse warten darauf gepflückt und verarbeitet zu werden. Wir beginnnen jetzt damit die selbsterzeugten „Schätze“ wie Kartoffeln, Möhren, Bohnen, Fenchel, Kohl und weiter Gemüse und die eigenen Früchte wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Nüsse zu ernten. Da schlägt das Gärtnerherz höher – das selbst erzeugte und geerntete Gemüse macht doch am meisten Spass..man ist stolz, dass die eigenen Möhren so gross geworden sind und dass die Bohnen so prächtig gelungen sind. Es bereitet sehr viel Freude, das eigene Obst zu Marmelade zu verarbeiten und die Regale in der Vorratskammer sind im September bereits gut gefüllt und liefern in den nächsten Monaten so manche geschmackliche Erinnerung an den schönen warmen Sommer. Aber bevor die Vorratskammer so gut gefüllt ist, liegt eine Menge Arbeit vor uns. Die eigenen Äpfel, Birnen und Pflaumen müssen zunächst einmal behutsam gepflückt und ins Haus gebracht werden. Dann erst beginnt die Verarbeitung und dies wird einige Tage in Anspruch nehmen. Da ist die ganze Familie gut beschäftigt..und die Schafe stibitzen gern den ein oder anderen Apfel aus dem Eimer, wenn man nicht aufpasst..So hat jeder etwas von der Ernte! Ein Teil der geernteten Äpfel wird zu Apfelschnitzeln verarbeitet die über dem Kohleherd auf gelochten Eisenstiegen getrocknet werden. Diese Schnitzel bereichern dann später das morgendliche Müsli, oder werden als gesunder Snack verspeist. Die Birnen werden teilweise eingekocht – und können dann als schmackhafter Nachtisch oder für den Sonntagskuchen verwendet werden. Unsere Tante Tilde (Klotilde) Schmetz machte aus den Birnen eine Spezialität „Latwerge“ – das schmeckte süss und klebrig und wurde gern von uns Kindern verspeist. Aber die Herstellung des Latwerge ist für heutige Masstäbe zu aufwendig und findet daher nicht mehr statt, schade eigentlich.Vielleicht sollte man das doch mal wieder versuchen, mal sehen..obs klappt! Die eigenen Tomaten werden entweder sofort verspeist, oder zu Chutney nach englischem Rezept verarbeitet. Die Äpfel finden sich wieder im Apfelsaft, Apfelkompott oder in einer wohlschmeckenden Marmelade und die Pflaumen..Nun Pflaumenkuchen ist in unserer Familie sehr begehrt..Aber auch für eine leckere Marmelade bieten sich die Pflaumen an. Der Wein am Haus wird gepflückt und zu Traubensaft und „Träubleskuchen“ verarbeitet. Die kleinen, dunklen Holunderbeeren wandern in schmackhaften Säfte oder werden zu Marmelade verarbeitet. Bohnen werden mit der Schnippelbohnenmaschine von Oma Pollmann klein geschnitten und dann eingefroren um bei Bedarf aufgetaut und zu einer Schnippelbohnensuppe á la Oma Pollmann verarbeitet zu werden. Viel Liebe wird in die Gestaltung der Etiketten gesteckt..schon lange bevor die Einkochsaison beginnt, werden die Schilder gestaltet. In jedem Jahr sind die Etiketten anders und es ist schon Tradtion bei uns, dass wir diese immer anders gestalten. Das schönste an der Erntezeit ist aber der Duft der sich dann in der Küche verbreitet..im Topf kochen die Früchte und verbreiten herrlichste Duftwolken auf dem Hof und dem Grundstück. Jeder der vorbeikommt schnuppert und geniesst den Duft des Einkochens..So findet der Kreislauf der Natur in der Ernte im Herbst seinen Höhepunkt – denn wie die Saat so die Ernte. Jetzt zeigt sich ob das Saatgut und die Pflege die man den Pflanzen hat angedeihen lassen gut waren. Daher soll ein Erntedankspruch diesen Text beschliessen: Wollt Ihr fröhlich essen Dürft Ihr nicht vergessen Wieviel Sonne, Regen, Wind Vorerst not gewesen sind, bis euch diese Gaben nun erlaben Dankt drum Sonne, Wind und Regen für den Segen Quelle unbekannt. K.Wichert 30.08.2013