Dienstag, 20. Dezember 2016

Weihnachten auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald

Weihachtszeit auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald

 Weihnachten ist keine Jahreszeit. Es ist ein Gefühl.

 Edna Ferber

 

Wenn sich ab Ende Oktober die Pflanzen in unserem Garten in den Winterschlaf verabschieden, dann gibt es für uns keinen Grund depressiv zu werden. Denn dann beginnt bereits die Vorbereitung auf die romantische Weihnachtszeit auf  unserem Alten Forstamt hier im Teutoburger Wald. Liebenswerte Bräuche werden hier gepflegt, Haus und Hof werden in jedem Jahr weihnachtlich illuminiert und geschmückt. Es werden  Weihnachtskekse gebacken und sogar die Tiere spüren, dass etwas passiert..Die Hunde nehmen interessiert an den Vorbereitungen für das festliche Gänseessen teil. 

Es werden schöne Artikel und Fotos aus Garten- und Einrichtungszeitschriften  gesammelt, Internetseiten werden auf der Suche nach Inspiration konsultiert, Bücher werden gewälzt, es werden erste Ideen für die Dekoration von Haus uns Hof skizziert, die historische Weihnachtsdekoration wird sortiert und defekte Teile aussortiert. Die ganze Familie beteiligt sich an den Vorbereitungen.  Und dann beginnt Mitte November  die heisse Phase der Hofdekoration, die Tannenzweige werden aufgehängt und mit Weihnachtsdeko verziert. Lichterketten, Lampen und Lichter werden auf Funktionalität überprüft, geputzt - und viele rote Kerzen zusammengestellt. Alles wird poliert, geputzt und dekoriert - und es liegt eine schöne weihnachtliche Stimmung auf dem Hof..Es wird eingekauft, es werden erste Teile des Menüs vorbereitet. Die eigenen Boskopäpfel werden in Marzipanäpfel verwandelt und der Duft der bei der Produktion aus dem Backofen dringt, ist herrlich...

Die Gästeliste für die Einladung zum festlichen Gänseessen auf dem Hof entsteht, die Einladungen werden liebevoll gestaltet. Dann werden Einladungen per Post verschickt und die Gäste erhalten die Einladung und man wartet gespannt den Rücklauf. Wie wird das Fest im diesem Jahr? Wird alles reibungslos klappen? Wieviele der Freunde haben an diesem Tag Zeit, wie wird es wohl werden? Wird die Dekoration gefallen, wie steht es mit der Musikzusammenstellung? Und wie wird wohl das Menü gelingen..Fragen über Fragen, die man sich stellt.

Dann beginnt der Tag des Fests, mittlerweile ist der komplette Hof festlich dekoriert, der 3 Meter hohe Weihnachtsbaum wurde im Festzimmer aufgestellt und dekoriert, die Glühweinbude ist bereit, Tassen und Keksteller und alles duftet herrlich nach  Glühwein, Gänsebraten, Kerzen und ein leicht harziger Tannenduft rundet die festliche Stimmung ab. Die ersten Gäste treffen ein, der Baum steht, die Kerzen brennen, die Lichterkette leuchtet, der Tisch ist fertig dekoriert und alles ist bereit.  Das Fest kann beginnen und alle sind froh, dass es immer noch Traditionen gibt die uns Kraft geben für den hektischen Alltag

Und übrigens, wie in jedem Jahr ist alles gut gelaufen, der Braten hat gut geschmeckt, die Gäste hatten Spass und wir freuen uns schon auf die nächste Weihnachts-Saison und auf das Gänseessen im kommenden Jahr...

Kristin Wichert

 


 


 


Freitag, 30. August 2013

Schafhaltung auf dem Alten Forstamt

Erntezeit auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald – in den Monaten August, September und Oktober findet die Ernte auf dem Lande statt und Gutes aus Feld, Wald und Wiese wird gepflückt und geerntet und verarbeitet. Die grossen Mähdrescher haben in den letzten Tagen die Kornfelder in der Nähe abgeernet und die Felder werden jetzt umgepflügt. Die schlauen Raben nutzen die Möglichkeit nun Ihrerseits zu ernten und auch die frechen Spatzen waren tagelang auf den Feldern und holten sich Ihren Anteil an der Ernte..jetzt sind unsere Hausspatzen zurück auf dem Hof und bereichern die Szenerie durch Ihr fröhliches Tschilpen. Auch für uns Menschen auf dem Alten Forstamt beginnt jetzt die Zeit der Ernte der Früchte und Gemüse im Garten und auf der Wiese. 2013 scheint ein gutes Erntejahr zu werden und dass, obwohl es einen sehr holprigen Start gab, das Wetter schlug im Frühjahr Kapriolen und noch Ende April gab es einige sehr kalte Tage. Die Aussaat begann fast 6 Wochen später, als normalerweise, aber die Natur hat es geschafft, dies aufzuholen. Und die Natur zeigt sich trotz des in diesem Frühjahr wechselhaften und Wetters doch wieder von Ihrer freigiebigsten Seite. Was sich in unserer Streuobstwiese und im Garten präsentiert verspricht eine gute Ernte, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Holunder, Gemüse warten darauf gepflückt und verarbeitet zu werden. Wir beginnnen jetzt damit die selbsterzeugten „Schätze“ wie Kartoffeln, Möhren, Bohnen, Fenchel, Kohl und weiter Gemüse und die eigenen Früchte wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Nüsse zu ernten. Da schlägt das Gärtnerherz höher – das selbst erzeugte und geerntete Gemüse macht doch am meisten Spass..man ist stolz, dass die eigenen Möhren so gross geworden sind und dass die Bohnen so prächtig gelungen sind. Es bereitet sehr viel Freude, das eigene Obst zu Marmelade zu verarbeiten und die Regale in der Vorratskammer sind im September bereits gut gefüllt und liefern in den nächsten Monaten so manche geschmackliche Erinnerung an den schönen warmen Sommer. Aber bevor die Vorratskammer so gut gefüllt ist, liegt eine Menge Arbeit vor uns. Die eigenen Äpfel, Birnen und Pflaumen müssen zunächst einmal behutsam gepflückt und ins Haus gebracht werden. Dann erst beginnt die Verarbeitung und dies wird einige Tage in Anspruch nehmen. Da ist die ganze Familie gut beschäftigt..und die Schafe stibitzen gern den ein oder anderen Apfel aus dem Eimer, wenn man nicht aufpasst..So hat jeder etwas von der Ernte! Ein Teil der geernteten Äpfel wird zu Apfelschnitzeln verarbeitet die über dem Kohleherd auf gelochten Eisenstiegen getrocknet werden. Diese Schnitzel bereichern dann später das morgendliche Müsli, oder werden als gesunder Snack verspeist. Die Birnen werden teilweise eingekocht – und können dann als schmackhafter Nachtisch oder für den Sonntagskuchen verwendet werden. Unsere Tante Tilde (Klotilde) Schmetz machte aus den Birnen eine Spezialität „Latwerge“ – das schmeckte süss und klebrig und wurde gern von uns Kindern verspeist. Aber die Herstellung des Latwerge ist für heutige Masstäbe zu aufwendig und findet daher nicht mehr statt, schade eigentlich.Vielleicht sollte man das doch mal wieder versuchen, mal sehen..obs klappt! Die eigenen Tomaten werden entweder sofort verspeist, oder zu Chutney nach englischem Rezept verarbeitet. Die Äpfel finden sich wieder im Apfelsaft, Apfelkompott oder in einer wohlschmeckenden Marmelade und die Pflaumen..Nun Pflaumenkuchen ist in unserer Familie sehr begehrt..Aber auch für eine leckere Marmelade bieten sich die Pflaumen an. Der Wein am Haus wird gepflückt und zu Traubensaft und „Träubleskuchen“ verarbeitet. Die kleinen, dunklen Holunderbeeren wandern in schmackhaften Säfte oder werden zu Marmelade verarbeitet. Bohnen werden mit der Schnippelbohnenmaschine von Oma Pollmann klein geschnitten und dann eingefroren um bei Bedarf aufgetaut und zu einer Schnippelbohnensuppe á la Oma Pollmann verarbeitet zu werden. Viel Liebe wird in die Gestaltung der Etiketten gesteckt..schon lange bevor die Einkochsaison beginnt, werden die Schilder gestaltet. In jedem Jahr sind die Etiketten anders und es ist schon Tradtion bei uns, dass wir diese immer anders gestalten. Das schönste an der Erntezeit ist aber der Duft der sich dann in der Küche verbreitet..im Topf kochen die Früchte und verbreiten herrlichste Duftwolken auf dem Hof und dem Grundstück. Jeder der vorbeikommt schnuppert und geniesst den Duft des Einkochens..So findet der Kreislauf der Natur in der Ernte im Herbst seinen Höhepunkt – denn wie die Saat so die Ernte. Jetzt zeigt sich ob das Saatgut und die Pflege die man den Pflanzen hat angedeihen lassen gut waren. Daher soll ein Erntedankspruch diesen Text beschliessen: Wollt Ihr fröhlich essen Dürft Ihr nicht vergessen Wieviel Sonne, Regen, Wind Vorerst not gewesen sind, bis euch diese Gaben nun erlaben Dankt drum Sonne, Wind und Regen für den Segen Quelle unbekannt. K.Wichert 30.08.2013

Dienstag, 30. Juli 2013

Eine kurze Geschichte des Bauerngartens

Juli 2013 Eine kurze Geschichte des Bauerngartens Bauerngärten, wie wir sie heute kennen, haben sich aus verschiedenen Wurzeln entwickelt. Sie entstanden aus den Kräutergärten der Klöster, aus den Ziergärten adeliger Anwesen und aus dem Gemüseanbau in der Nähe menschlicher Siedlungen. Mit der Sesshaftwerdung des Menschen in der Jungsteinzeit entstanden bereits Bauerngärten. Sie waren in erster Linie Nutzgärten, in denen hauptsächlich Getreide und Gemüse angebaut wurden. Aus archäologischen Funden ist bekannt, dass in der jüngeren Steinzeit und in der Bronzezeit bereits Erbsen, Linsen, Saubohnen, Kohl, Karotten, Weizen, Hirse sowie einige heute noch bekannte Gewürzpflanzen, wie Kümmel und Petersilie angebaut wurden. Die „ersten Gärten“: In den ersten "Gärten" waren bereits Pflanzen wie Wegerich, verschiedene Ampferarten (*heute kennt man hauptsächlich Sauerampfer als Wildpflanze), Guter Heinrich, die Gartenmelde, die allseits bekannte Brennessel*, und die Wegwarte vertreten. *Heute wird die nahrhafte und gesunde Brennessel häufig als "Unkraut" betrachtet. In der Nähe der Siedlungen wurden auch bereits Sträucher wie Holunder, Haselnuss, Weissdorn und Schlehe angepflanzt. Man bereitete aus den Beeren des Holunders oder der Schlehe eine nahrhafte Suppe oder machte Mus daraus. Auch die Heilkraft des Holunders war allgemein bekannt. Hippokrates empfahl den Holunder für folgende Anwendungen: Wassersucht,Verstopfung oder Frauenbeschwerden. Bei den Germanen galt der Holunder übrigens als heiliger Baum. Man glaubte, dass in einem Holunderbaum die Hausgeister lebten. Ein Holunderbaum durfte weder beschnitten, noch gefällt werden. Im Zuge der Christianisierung geriet der magische Holunderbaum aufgrund seiner mystischen Vergangenheit dann trotz seiner vielfältigen Heilfähigkeiten in Verruf. Gärten der Römer/Klöstergärten Durch die römische Herrschaft und später durch die Gärten der Klöster gelangten viele bis dahin unbekannte Pflanzen aus Süd- und Südosteuropa in unsere Gärten, beispielsweise Pflanzen wie Weinraute und Ringelblume. Auch aus dem Orient wurden Pflanzen wie Tulpen, Narzissen und Lilien eingeführt. Die Römer brachten "Farbe" in die Gärten der Germanen – und weil die Römer eine Vorliebe für gewürzte Speisen hatten, wurden Kräuter wie Anis, Schnittlauch, Dill, Kerbel , Koriander und Bohnenkraut und sogar die Senfpflanze eingeführt. Die Gemüsesorten wurden vielseitiger; so tauchten Knoblauch, Rüben, Portulak, Sellerie, Spinat erstmals in diesen Gärten auf. Auch Feldsalat, Spargel, Gurken und Kürbis wurden in den hiesigen Gärten angepflanzt. Beim Obst erweiterte sich die Palette der Möglichkeiten - Pflaume, Pfirsich und Kirsche, Walnuss, Feigenbäume und Maulbeeren wurden jetzt gepflanzt. Rosen, Goldlack und Levkojen und die bereits erwähnten Lilien wurden von den Römern importiert aber bereits in der Völkerwanderungszeit verlor sich einiges an Pflanzen und diese verschwanden wieder aus den Gärten. Die Landgüterverordnung Karls des Grossen: Die Landgüterverordnung "Capitulare de villis", die 812 unter Karl dem Grossen erlassen wurde, enthielt Vorschriften die Verwaltung der Krongüter betreffend. Es gab in dieser Verordnung Kapitel die sich mit Dreifelderwirtschaft, Obstpflege, dem Anbau von Wein, der Zucht von Haustieren, Pferde, Rinder, Schafe, Schweinen, Ziegen und Bienen beschäftigten. In der Landgüterverordnung gab es ebenfalls ein sehr aufschlussreiches Kapitel, in dem sämtliche Pflanzen aufgeführt wurden, die in den königlichen Garten angepflanzt werden sollten. Es handelte sich um Gemüse, Küchenkräuter, Gewürz- und Heilpflanzen. Auch fanden 14 verschiedene Baumarten Erwähnung. Übrigens sind viele der ehemaligen Kulturpflanzen, die im „Capitulare de villis“ Erwähnung fanden im Laufe der Jahrhunderte verwildert. So kommt es, dass wir heute in den Feldfluren unserer Heimat häufig Königskerzen, Alant, Zichorie und Rossminze finden. Gärten im Mittelalter: Im Mittelalter kamen die meisten Impulse durch die Gärten der Klöster in die Gärten der Bauern. Klöster waren ein Hort des Wissens und die Orden der Zisterzienser und Benediktiner verfügten ausserdem über umfangreiche Kenntnisse über Gartenbau und Gartenkultur. Die Klöstergärten dienten sowohl zur Nahrungsgewinnung als auch zur Gewinnung von Heilmitteln. Heilende Salben und Tränke wurden aus den Blüten, Blättern und Wurzeln von Heilpflanzen gewonnen. Gärten im 18. und 19. Jahrhundert: Im 18. und 19. Jahrhundert wurden viele wichtige und bedeutende Nutzpflanzen wie Tomate, Kartoffel, Bohne, aber auch zahlreiche bekannte Blumen wie zum Beispiel die Nachtkerze, Sonnenhut, Goldmelisse aus Amerika in Europa eingeführt. Diese mittlerweile traditionellen Blumen- und Gemüsesorten haben sich durch den jahrhundertelangen Anbau an das jeweilige Klima einer Region angepasst. Durch den weltweiten Handel mit neuen Blumen- und Gemüsezüchtungen wurden allerdings viele alte Sorten wieder aus den Gärten verdrängt. Die Gärten wurden jetzt stark von Moden geprägt. Bauerngärten/Gärten der Neuzeit Erst mit Beginn der Neuzeit oder der Moderne begann man reine Blumengärten anzulegen. Die in diesen Gärten kultivierten Pflanzen waren Zuchtformen von bekannten einheimischen Pflanzen oder wurden neu in die Gärten eingeführt. Auch hier wilderten viele Sorten aus, wie zum Beispiel Skabiosen oder verschiedene Glockenblumenarten. Fazit: Der Bauerngarten von heute erinnert durch seine Wege und Beetstruktur noch immer an die Wegkreuze die in den Klostergärten vorhanden waren. Es ist ein eher traditionelle Gartenform die eine klare Struktur hat. Häufig sind die Beete mit Buchsbaum eingefasst. Es gibt eine Trennung zwischen Nutz-und Ziergarten. Gemüse und Kräuter wachsen in Beetsystemen wobei das Gemüse einem jährlichen Wechsel der Anbaufläche unterworfen wird. Bohnenstangen und die Anpflanzung von traditionellen Gemüsen wie Kohlpflanzen, Kartoffeln und Erdbeeren gehören in einen Bauerngarten. Die traditionellen Blumen des Bauerngartens sind beispielsweise Hortensien, Päonien, bunte Blumenrabatten, Rosenrabatten, Dahlien, Nelken, Goldlack, Zinnien, Löwenmaul, aber auch Zwiebelblumen und Pflanzen wie die Kapuzinerkresse deren Samen essbar sind und die bunte Farbakzente im Gemüsebeet setzt. Stauden geben dem Garten Farbe und Struktur. Häufig setzt man Farbkontraste wie Rote Rosen zu Blauem Eisenhut. Margariten, Stockrose, Akelei, Goldrute, Mohn, Sonnenbraut, Lilien und Iris geben dem Garten die Farbigkeit. Aber auch Bauerngärten sind regionalen Einflüssen unterworfen. Die Art der Pflanzung, die Kombination der Stauden in einem Beet, die unterschiedliche Art der Gestaltung von Wegen und Flächen geben auf Hinweise auf den Zeitpunkt der Entstehung des Gartens. Wie dem auch sei, ein Garten ist immer gepflanztes Glück und Zutrauen auf die Zukunft. Kristin Wichert

Dienstag, 2. Juli 2013

Mensch und Tier auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald

Mensch und Tier auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald "Was wäre ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Kinder der Erde." Dies schrieb Häuptling Seattle – in seinem Brief Präsidenten der Vereinigten Staaten im Jahre 1855. Wie recht er hat, zeigt sich heute 158 Jahre nachdem der Häuptling diese Zeilen dem amerikanischen Präsidenten schreib. Diese Passage erinnert uns daran achtsam zu sein und die Mitgeschöpfe zu schützen, denn wie er ausführt, „was immer, mit der Natur (den Tieren) geschieht, geschieht bald auch den Menschen“. Das wird leider heute allzu oft vergessen, häufig geht es heute einfach um den schnöden Mammon und die Natur und Ihre Geschöpfe sind dann plötzlich zweitrangig. Beispiele kennen wir alle aus eigener Anschauung. Ein gutes Beispiel ist das Schicksal der Honigbiene. Viele Bienen sterben durch die rücksichtslose Verwendung von Pestiziden. Durch das „Bienensterben“ werden heute bereits bestimmte Früchte knapp. Zunächst geschieht den Tieren (Bienen) ein Ungemach und dann mit einer gewissen Verzögerung dem Menschen. Man schätzt, dass mindestens 10% der landwirtschaftlichen Produktion von der Arbeit der Bienen abhängt und es gibt sicherlich Tausende von weiteren Beispielen die aufzeigen, wie gross der Schaden ist, den wir Menschen unserer Umwelt zufügen. Häufig liegt die Unachtsamkeit daran, dass der Mensch bequem ist, nicht nachdenkt oder nicht sensibilisiert ist und er daher nicht bemerkt, was er anrichtet durch sein „Tun“. Wie Goethe schon schrieb, man schützt nur, was man kennt. Das ist meines Erachtens ein Schlüsselsatz - daher ist es wichtig, Kinder und Jugendliche zur Achtsamkeit gegenüber der Natur zu führen. Ein Urlaub auf dem Bauernhof oder der Besuch eines “Waldkindergartens“ oder Aktionen in Schulen die mit der Natur zu tun haben, helfen hier gewaltig. Denn zu wenige Kinder wachsen mit einem direkten Bezug zur Natur auf. Es kann helfen, Kindern möglichst viel von der Natur zu zeigen und Sie auf die Gefahren hinzuweisen, die der Umwelt drohen und man kann nur hoffen, dass dies Ihr zukünfiges Verhalten positiv beinflusst. Aber eigentlich sollte es in diesem Blog um die Beziehung zwischen Tier und Mensch gehen. Diese Beziehung ist uralt, denn seit Jahrtausenden hält der Mensch Tiere. Aus Grabfunden weiss man, dass der Mensch seit 15.000-20.000 Jahren Wolfsabkömmlinge (Hunde)hielt dann folgten die vor 10.000 Jahren Schafe (die übrigens vom Armenischen Mufflon abstammen sollten) und etwas später folgten dann weitere Tiere wie zum Beispiel Katzen die der Mensch seit mindestens 5000 Jahren hält. Das Raubtier Hund erwies sich als zähmbar und nutzte schon vor Jahrtausenden dem Menschen in vielerlei Hinsicht als Begleiter und Helfer bei der Jagd, als Schutz aber auch als treuer Freund und Gefährte. Auch heute noch kann man diese enge Beziehung zwischen Mensch und Tier besonders bei Hunden, Katzen und Schafen noch spüren. Haustiere, Nutztiere und Wildtiere gehören bei uns ganz selbstverständlich zum täglichen Leben dazu. Schon seit frühester Jugend durften wir Tiere halten und ohne Tiere zu leben ist für uns einfach nicht vorstellbar. Denn wenn man sie so unmittelbar erlebt und mit Ihnen lebt, weiss man um Ihre Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Und die nötige Achtsamkeit kommt von ganz allein, denn man erfährt hier direkt, was man durch seine Aktivitäten bewirkt. Jeder der Haustiere hält weiss, was ich meine. Unsere Haustiere (Hund und Katzen) sind immer dabei, begleiten uns durch den Tag. Völlig selbstverständlich sind Sie dabei, verlangen Streicheleinheiten, fordern Futter,spielen, schlafen, beobachten uns, dezimieren Mäuse und unserer Tiere widmen sich Ihrer Rolle als Nacktschneckenvertilger (Gänse und Enten), machen sich im Garten "nützlich", scharren Moos auf, lockern den Boden, picken Käfer und andere „Läuschen“ (Hühner) und bereichern das Leben „Ihrer Menschen“ durch Ihre Persönlichkeit und geben sogar Ihre Meinung zu allem und jedem kund. All diese Tiere haben für die Kommunikation mit Ihren/Ihrem Menschen ein reiches Repertoire an Lauten, Gesten und Verhaltensweisen. Ein gutes Beispiel für die enge Verbundenheit zwischen Tier und Mensch ist das Erlebnis nach Haus zu kommen und von Hund und Katz begrüsst zu werden. Der Hund weiss schon lange bevor ein Mensch es auch nur ahnt, dass sich ein jemand von der Familie mit dem Auto dem Hof nähert, und zeigt dies durch sein Verhalten an. Der Hund erwacht, hebt den Kopf , steht auf, läuft zur Tür und kratzt an der Tür und er wedelt. Spätestens bei Betreten des Hauses wird dann eine grosse Willkommensszene abgespult diese besteht aus folgenden Elementen verbeugen, gähnen, wedeln, einholen von Streicheleinheiten, zum Napf rennen und vorwurfsvoll schauen..Nach dem Motto: „Du warst so lange fort, ich habe die Stellung gehalten, wie sieht es denn mit meiner Belohnung aus? Ich könnte schon wieder einen Happen Futter vertragen.. Katzen – Auch unsere 4 Katzen wissen ganz genau, was zu tun ist, die Chancen auf Futter und Streicheleinheiten zu erhöhen. Der freche schwarzweisse Katzenkobold „Igor“ sitzt dann schon erwartungsvoll auf der Sandsteinkugel draussen am Tor und hält Ausschau. Auch wenn er es nie zugeben würde, denn er will ein cooler Kater sein, hat er eine intensive Beziehung zu seinen Besitzern oder „Dosenöffnern“. Seine Willkommenszene ist immer gleich und Sie wird jedes Mal aufs Neue von Ihm inszeniert – die Szene besteht aus folgenden Elementen, klägliches Miauen, Blick hoch zu uns, sanftes am Bein entlangstreichen, Köpfchen geben, einholen von Streicheleinheiten, Begleitung des Familienmitgliedes zur Garderobe, ungeduldiges Abwarten, schnelles Vorausslaufen in die Wohnung – kurzes Verharren an der Schüssel, klägliches Miauen..bis es endlich Futter gibt. Danach geht Kater Igor dann wieder zur Tagesordung über oder führt das unterbrochene Nickerchen fort. Hühner – Die Hühnerschar unter der Leitung des kecken braunen Huhns „Clarissa“ und dem stolzen Hahn „Mütze“ begrüssen uns schon morgens an der Haustür. Ab ca. 06.30 Uhr versammelt sich das Hühnervolk vor der Tür und beginnt sich nett zu unterhalten und an den Blumen vor der Haustür zu zupfen um sich die Zeit zu vertreiben. Wenn sich dann endlich die Haustür öffnet unternehmen sämtliche Hühner, Clarissa und Oreo, allen voran sofort den Versuch in das Haus einzudringen. Die Tiere fordern ihren Tribut in Form von Körnern oder Brot für Ihre Geduld , bis jedes Tier etwas bekommen hat, kann man keinen Schritt tun, ohne dass die Hühner einen begleiten..Also beisst man in den sauren Apfel und leistet den gewünschten Tribut..damit haben die Hühner erreicht, was sie wollen. Sobald die Fütterung beendet ist, gehen die Tiere Ihrer Wege.Auch eine Art von Domestikation - hier domestiziert das Hühnervolk die Gattung Mensch! Kurzum, auf dem Alten Forstamt im Teutoburger Wald ist immer etwas los und es wird niemals langweilig. Mein nächster Blog wird sich mit dem Garten, Blumen und den Schafen widmen.. Kristin Wichert (Copyright)

Montag, 6. Mai 2013

„Lust auf Gartenbau“ - oder – „Wie die Saat, so die Ernte“ Spätestens, wenn im Frühjahr die bunten Gartenkataloge der Gartnereien ins Haus flattern und die schönen Gartenzeitschriften wieder viele Anregungen für den Garten in der neuen Saison bringen, beginnt es bei den meisten Hobby-Gärtnern in den Fingern zu kribbeln. Mir geht es auch so. Trotz niedriger Temperaturen möchte man endlich wieder mit der Gartenarbeit beginnen. Die Besuche in Gartencentern und Gärtnereien mehren sich und man macht Pläne, wie der Garten in dieser Saison gestaltet werden soll. Der Anbau von eigenem Gemüse lohnt sich, denn was gibt es Schöneres, als selbst gezogenes Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten und zu verarbeiten Aber hier gilt ebenso wie in allen Bereichen des Lebens –eine intensive Vorbereitung ist die Vorraussetzung für den Erfolg. Es gibt Regeln für Saat des Gemüses und Anlage der Beete sowie für die Zusammenstellung der Gemüsearten die man nebeneinander pflanzt – und das gilt besonders, wenn man das Gemüse nicht als kleine Pflanze in der Gärtnerei kauft, sondern selbst aussäet. In jedem Fall steht vor der Umsetzung die umfangreiche Planung. Zunächst ist der benötigte Flächenbedarf zu beachten, wenn man man seine Familie über das Jahr hinweg mit selbstgezogenenem Gemüse versorgen möchte, gilt die Faustregel von ca 40 qm2 Anbaufläche pro Person für die Anpflanzung. Es hat sich ebenfalls als hilfreich erwiesen, bei der Bepflanzung der Beete die über Generationen von Gärtnern überlieferten Regeln zum Thema „Gute-“ bzw „Schlechte Nachbarschaft bei Gemüsepflanzen“ zu beachten. Auch die Beachtung des „Prinzips der Fruchtfolge beim Gemüseanbau“ ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Gemüseanbaus. Anbei ein paar Tipps (aus eigener Sicht) für den erfolgreichen Start des eigenen Gemüseanbaus: Die Vorbereitung: Im Herbst des vorangegangenen Jahres wurde der Bereich auf dem das Gemüse wachsen soll mit bedeckt (bei uns ist dies Schafmist, den haben wir ja reichlich von unseren Schafen). Im zeitigen Frühjahr (meist im März) wird der der Mist untergegraben und die Reihen vor der Aussaat mit der Hacke gelockert. Falls nötig, wird der Boden durch Zugabe von weiterem Dünger verbessert. Die eigentliche Aussaat des Gemüses beginnt erst bei steigenden Luft und Bodentemperaturen. In diesem Jahr wurde meine Geduld auf eine harte Probe gestellt, denn es wurde Mitte April bis die Erde die richtige Bodentemperatur für die Aussaat hatte, Bis zu diesem Moment warteten die meist herrlich dekorativ bedruckten Samentütchen im Regal auf Ihren Einsatz. Aber es half nichts, denn wenn der Boden noch zu kalt ist, kann die Saat noch nicht ausgebracht werden. Aber einige Dinge sind zu beeinflussen und diese werden hier aufgeführt. Ein altes Sprichwort sagt: „Wie die Saat, so die Ernte“. Mit der Gemüseaussaat ist man auf der sicheren Seite, wenn man mit der Aussaat des Gemüses erst dann beginnt, wenn die Erde die optimale Keimtemperatur für das jeweilige Gemüse hat. Man spricht von einer *Mindestkeimtemperatur“ die von Gemüsesorte zu Gemüsesorte unterschiedlich ist. Die *Mindestkeimtemperatur entspricht der Mindestbodentemperatur. Wenn der Boden die Optimale Temperatur für die jeweilige Gemüsesorte erreicht hat, ist der richtige Termin für die Aussaat gekommen. Bei Optimaler Bodentemperatur keimt das Gemüse schneller und die Gefahr der Schädigung des Saatgutes durch Pilze und Schädliche ist um einiges geringer. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass die Gemüsesamen auch nicht zu lange im Boden liegen. Sie sollten zügig keimen. So beginnen Möhren bei einer Mindestkeimtemperatur von 4° Celsius erst nach 6 Wochen zu keimen. Wenn der Boden aber eine Temperatur von 12° Celsius hat, beginnen Sie bereits nach 14 Tagen zu keimen. Daher ist es besser, wenn man mit der Aussaat wartet, bis die optimalen Temperaturen erreicht werden (auch wenn es schwerfällt..). Gemüseart Mindestkeimtemperatur* Optimale Temperatur Spinat 4° Celsius 10-20° Celsius Radieschen 4° Celsius 15-20° Celsius Rettich 4° Celsius 15-20° Celsius Möhren 4° Celsius 18-20° Celsius Erbsen 5° Celsius 18-20° Celsius Buschbohnen 12° Celsius 20-25° Celsius Stangenbohnen 12° Celsius 20-25° Celsius Die Aussaat: Vor der Aussaat werden Reihen gezogen, damit die Gemüsepflanzen auch optimal gesäet werden können. Bei der Aussaat folgt man den Anweisungen auf der Samentüte. Dort ist genau beschrieben, wie das Saatgut ausgesäet werden muss und mit wieviel Erde das Saatgut bedeckt werden soll. Eine Gärtnerregel dazu lautet – den Samen nur so hoch mit feingesiebter Erde zu bedecken wie die Samen dick sind. Es ist übrigens nach der Aussaat notwendig stets darauf zu achten, dass die Erde immer gleichmäßig feucht bleibt, d.h. nicht völlig austrocknen soll aber auch nicht zu nass sein. Wenn die Temperaturen noch relativ kühl sind, kann durch die Verwendung von Vliesen und Folien den Start der Aussaat um etwa 2 Wochen verfrühet werden.. Durch diesen Schutz erwärmt sich der Boden schneller. Die Vliese oder Folien schützen die keimende Saat vor Schädlingsbefall durch kleine Gemüsefliegen oder Vögel. Gute oder Schlechte Nachbarschaft? Unterschiedliche Gemüsearten die man kombinieren kann oder die man nicht kombinieren kann: 1.Die unterschiedlichen Gemüsearten in einem Gemüsebeet sollten sich über und unter der Erde ergänzen, damit meine ich, dass sich die Pflanzen zum Beispiel nicht untereinander mit Ihren Blättern oder Früchten gegenseitig bedrängen können. 2. Die Gemüsepflanzen in einer Mischkultur nehmen aus dem Boden ganz unterschiedliche Mengen an Nährstoff und geben selbst auch bestimmte Substanzen aus Ihrem Stoffwechsel an den sie umgebenden Boden ab. Diese Wurzelausscheidungen und die Düfte der Pflanzen spielen beim Thema Gute/Schlechte Nachbarschaft eine wichtige Rolle. Es gibt Pflanzen die gern nebeneinander wachsen und andere behindern einander. So kann es sehr positiv sein aromatische Würzpflanzen neben Gemüsepflanzen zu setzen und diese tragen dann sogar zum Wohlgeschmack des Gemüses bei. 3. die Anpflanzung von Kräutern in der Nachbarschaft von Gemüsen kann Krankheiten und Schädlinge verhindern. 4. Niemals Pflanzen nebeneinander pflanzen, die die gleichen Schädlinge anziehen. So kann man die Ausbildung von „Schädlingsnestern“ verhindern. 5. Das Wachstum der Gemüsepflanzen kann bei falscher Zusammenstellung der Nachbarschaft schlechter ausfallen und und manchmal sogar komplett gestoppt werden, wenn diese Regeln nichtangewendet werden. Beispiele für erfolgreiche und weniger Erfolgreiche Nachbarschaften bei Gemüse (aus Platzgründen hier nur einige ausgesuchte Beispiele!) So vertragen sich Radieschen mit Bohnen Erbsen, Kohl, Kopfsalat und Möhren - vertragen aber eine Gurken in Ihrer Nachbarschaft. Stangenbohnen harmonieren mit Bohnenkraut,Erdbeeren,Gurken,Sellerie,Rote Beete, Kohlarten und Kopfsalat aber vertragen keine Pflanzen wie Erbsen, Fenchel und Knoblauch in ihrer Nähe. Gurken leben in guter Nachbarschaft mit Bohnn, Dill, Erbsen, Fenchel, ebenso mit Kohl, Kopfsalat, Kümmel, Lauch, Mais, Rote Beete, Sellerie, Zwiebeln, wachsen aber nicht gut neben Tomaten und Radieschen. Möhren sind verträglich mit Dill, Erbsen, Knoblauch, Lauch, Radieschen, Rettich, Tomaten, Zwiebeln und Schnittlauch. Fruchtfolge bei Gemüse: Wenn die gleichen Gemüse oder verwandte Arten zu häufig auf derselben Fläche angebaut werden können sich Krankheitserreger und Schädlinge im Gartenboden vermehren. Oder es kann passieren, dass sich Älchen (Fadenwürmer) ansiedeln, diese gefährden z.B. Möhren oder andere Doldenblütler, so werden Sellerie, oder Kohlpflanzen durch die Kohlhernie angegriffen und Salate sind durch Pilzkrankheiten gefährdet. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man die Fruchtfolge daher richtig planen. Ein "gesundes Nacheinander" der verschiedenen Gemüsesorten“ ist nicht nur entscheidend, weil sich dadurch das Krankheits- und Schädlingsrisiko vermindert, sondern es bewirkt auch, dass Nährstoffe im Boden besser genutzt werden. Die Regeln einer richtigen Fruchtfolge sollten daher beachtet werden. Man solte die Gemüsearten jedes Jahr wechseln und ebenso sollten sollten sich Pflanzen verschiedener Familien Jahr für Jahr abwechseln. Es ist nicht ratsam jedes Jahr die gleichen Pflanzen am gleichen Ort zu pflanzen oder zu säen. Berücksichtigung besonders empfindlicher Pflanzenfamilien: Hauptkulturen, wie Kreuzblütler, Hülsenfrüchte oder Doldenblütler benötigen eine lange Zeit für ihr Wachstum. Daher sollten diese empfindlichen Pflanzensorten möglichst in dreijährigem Abstand auf Pflanzenarten der eigenen Familie folgen. Eine dreijährige Anbaupause ist unumgänglich bei besonders lange stehenden Kulturen, wie im Herbst zu erntenden Kohlarten, oder auch bei Sellerie, Petersilie und dies trifft auch zu für Stangenbohnen. Auf sandigen Böden mit niedrigem pH-Wert (Säurewert des Bodens), wo die Kohlgewächse durch die Kohlhernie gefährdet sind, sollten sogar fünf Jahre keine Kreuzblütler aufeinander folgen. Diese Forderungen sind bereits annähernd erfüllt, wenn darauf geachtet wird, dass keine der besonders gefährdeten Pflanzenfamilien (Dolden-, Korb-, Kreuz-, Schmetterlingsblütler) regelmäßig mehr als ein Drittel bis ein Viertel der Gartenfläche einnimmt. Vor-und Nachkulturen: Schnellwachsende Gemüsearten wie Radies, Salat oder Spinat, werden, wenn die Hauptkulturen verteilt sind und noch genügend Zeit zur Verfügung steht, als Vorkulturen im Frühjahr oder als Nachkulturen im Sommer eingeplant. Bodenfruchtbarkeit: Es gibt Gemüsearten die sich besonders günstig auf die Bodenstruktur auswirken, wie zum Beispiel Lauch, Buschbohnen oder Kartoffeln.Diese Pflanzenarten erzeugen einen besonders krümeligen Boden. Anbau und Erntetermine., oder wie man vorhandenen Platz optimal nutzt, wird im nächsten Blog behandelt.! Sie sehen, der Anbau des eigenen Gemüses ist eine Wissenschaft für sich..Es gibt natürlich noch viele Dinge die zu beachten sind und daher kann dieser Blogbeitrag soll nur einen kleinen Abriss der Dinge geben. Bei Fragen oder Hinweisen zu diesem Themen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung! Ihre Kristin Wichert

Donnerstag, 7. Februar 2013

Das Leben auf dem Lande Was macht es eigentlich aus, das Leben auf dem Lande? Und warum fasziniert es moderne Menschen so sehr? Tagtäglich bemüht sich eine nahezu stündlich wachsende Schar von Büchern, Artikeln, Blogs, TV-Sendungen und Zeitschriften (wie Landlust, Landliebe, Landleben, Landküche, Landliebe etc.) auf diese Fragen eine Antwort zu liefern. Sie zeigen uns Hochglanzfotos und schöne Artikel oder reizende Geschichten von Menschen und Tieren und über das Leben auf dem Lande im Allgemeinen. Aber das ist nur eine Seite der Medaille, denn eigentlich zeigen all diese Publikationen oder Medien nur etwas, das wir in unserem technisierten und naturfernen Alltag schmerzlich vermissen, etwas Unverfälschtes und Echtes. Etwas, das uns zeigt, wie weit wir uns von unseren Ursprüngen entfernt haben, von den Dingen die das Landleben auszeichnen. Es sind die einfachen Dinge und die Klarheit und auch die Nachhaltigkeit der Dinge die man tut, die das Leben auf dem Lande für den stadt- und zivilisationsmüden Menschen so faszinierend machen. Die Nähe zur Natur, zu den Tieren, die ursprüngliche Gewinnung von Nahrung und Landbau (Korn, Gemüse, Obst, Eier und eventuell sogar Fleisch oder Milch) und die Nähe zu Jahreszeiten, Wetter und den Alltäglichkeiten der Natur. Das Landleben zeichnet sich aus, durch das unmittelbare Erleben von Wetter und Natur und Jahreszeiten. Man hat im Sommer plötzlich viel zuviele Johannisbeeren und muss tagelang einmachen oder einfrieren. Aber wenn man Lust hat, Salat zu ernten, dann ist das kein Problem, man geht in den Garten und erntet und die Kräuter gleich dazu. Einfach schön! Wir leben heute sehr nah an der Natur und empfinden es als Vorteil, aber das war nicht immer und nicht bei allen Mitgliedern der Familie so... Als meine Eltern 1977 das Alte Forstamt erwarben, war Ihr Ziel für die Familie ein Haus auf dem Land zu finden wo man ein naturverbundenes Leben führen, einen Garten anlegen und sich selbst mit eigenem Gemüse und Obst vesorgen kann Ausserdem suchten wir einen Platz für das Antiquariat meiner Mutter. Auch durfte das Haus nicht allzuweit von Paderborn entfernt sein, da unser Vater dort arbeitete. Wir Kinder fanden es zunächst nicht lustig von einer Kleinstadt (Bad Driburg) in der Nähe aufs „Platte Land“ zu ziehen. Auch das alte Haus fand nicht unsere völlige Zustimmung, wir fanden es stressig, dass es nicht zentralgeheizt war (und immer noch ist) und wir gezwungen waren im Winter in unseren Zimmern einen Kachelofen zu heizen. Holz holen aus dem Holzschuppen fanden wir auch nicht allzu ertrebenswert. Und die Lage des Hauses ausserhalb des Dorfes hatte die Konsequenz, dass wir morgens bei jedem Wetter mit dem Bus zur Schule fahren mussten. Und wenn wir uns mit unseren Freunden treffen wollten, bedeutete dies eine viel längere Anreise und gegebenenfalls musste man die Eltern überzeugen einen hinzufahren und wieder abzuholen. Zunächst also hatte das Landleben für uns Kinder nur Nachteile, aber nach kurzer Zeit änderte sich das..plötzlich konnte ich ein kleines Pony halten und mein Bruder hielt einen Hund und wir fanden es auf dem Land nicht mehr so schlecht. Und das Thema Freunde besuchen war kein Problem mehr, weil die es bei uns viel schöner fanden und gern vorbeikamen. Wir arrangierten uns mit dem Thema Fahrzeit zur nächsten Stadt oder ins Dorf, bekamen ein Fahrrad und wir waren zufrieden. Nach einigen Jahren machten wir dann den Führerschein und es war überhaupt kein Thema mehr, dass wir ausserhalb wohnten. Heute empfinde ich es als Glück auf dem Lande wohnen zu dürfen.allerdings mit ein paar Nachteilen. Noch immer ist der Winter auf dem Lande anders als in der Stadt, hier werden die Strassen, wenn überhaupt erst später geräumt und es kann ein Abenteuer sein, um 7.00 Uhr in die Stadt zu fahren. Das Leben auf dem Land erfordert halt immer noch ein wenig mehr Organisation, als das Leben in der Stadt. Man muss mehr uns besser organisieren. Einkaufen macht man nach der Arbeit auf der Heimfahrt und alle anderen Besorgungen auch. Aber positiv am Leben auf dem Land ist, dass es mittlerweile auf dem Lande an Kulturellen Möglichkeiten und Möglichkeiten etwas zu unternehmen keinen Mangel mehr gibt.. im Sommer findet das literarische Festival „Wege-durch-das-Land“ auf Burgen und Schlössern und Mühlen und Forsthäusern statt und im Winter gibt es allerorten Lesungen, Konzerte und interessante Veranstaltungen die den Besuch lohnen. Und wenn jemand in der Familie krank ist, gibt es in unserem Dorf eine hervorragende Allgemeinmedizinerin. Wir haben hier zwei Apotheken, einen Optiker, einen Zahnarzt, besagte Allgemeinmedizinerin, eine Gärtnerei, einen Blumenladen, 3 Einkaufsmärkte, Getränkemärkte, Kneipen, Cafes, eine grosse Halle, ein aktives Vereinsleben und last but not least einen grossen Bahnhof usw..es ist alles da..was man so braucht.. Aber der eigentliche Vorteil des Landlebens liegt woanders. Für mich liegt die Faszination des Landlebens in der engen Verbindung der Menschen mit der sie umgebenenden Natur und den Tieren. Wir erleben diese Verbindung ganz unmittelbar – wir haben auf der einen Seite die Nähe zum Wald und dessen Bewohnern, so kommt es vor, dass sich ein Reh auf den Hof verirrt, oder der Fuchs schaut auf der Wiese vorbei. Ausserdem halten wir Hühner, Schafe, Hund, Katzen und Tauben. Die Tiere erfordern viel Zeit und Pflege, aber man kommt zur Ruhe und es ist entspannend die Tiere zu füttern oder zum Beispiel einem Lämmchen die Flasche zu geben. Natürlich schränkt das die Freiheit ein, zuerst müssen die Tiere versorgt werden und zwar morgens und abends und erst dann kann man auf den Markt fahren oder etwas anderes unternehmen. Der Tagesablauf wird von den Bedürfnissen der Tiere bestimmt.Im Sommer kommt noch der Garten hinzu, der auch gepflegt werden will. Aber es macht viel Spass, mit den Tieren zu leben, die Tieren zu beobachten und für sie dazusein. Denn alle Tiere sind eigene Persönlichkeiten und selbst Huhn ist nicht gleich Huhn. Wir haben zum Beispiel eine rothaarige Henne, Klärchen die recht pfiffig ist. Klärchen ist sehr menschenbezogen und zahm und kommt sogar ins Haus (wenn die Haustür offen steht) um zu schauen, ob es eventuell für sie etwas zu fressen gibt. Dazu spricht Sie, sie plaudert förmlich und alle in unsere Familie wissen, wenn man diesen fröhlichen Laut hört, die skrupelose Klärchen ist im Haus. Dann rennen wir und expedieren Sie durch die Haustür wieder auf den Hof. Ehe Sie irgendwelchen Blödsinn in der Küche anstellt. Unsere Schafe geniessen die Gesellschaft Ihrer Schaffamilie – für ein Schaf gibt es nichts Schlimmeres, als allein zu sein. Eine Schafgruppe besteht zwar aus Individuen, sie empfinden sich aber als Gruppe, als Team. Die Schafe haben Ihren eigenen Tagesablauf, der besteht aus 4 Stunden fressen im Wechsel mit 4 Stunden ruhen. Die Schafe brauchen Zeit und Ruhe, um die Nahrung wiederzukäuen. Daher sieht man auf einer Wiese immer einige Tiere, die sich zum Beispiel unter einem Baum zurückziehen. Aber auch bei Schafen gibt es interessante Persönlichkeiten, bei uns ist eines dieser Schafe die Ausbrecherkönigin das Schaf „Warze* (*das Tier hat eine markante Warze auf der Nase, die Ihr das Aussehen einer Hexe gibt). Die Schafdame „Warze“ kann jede Stalltür öffnen, die nicht 100%ig geschlossen ist und Sie kennt sich gut aus mit Futtertonnen, die öffnet Sie trotz geschlossener Lasche und tut sich am Futter gütlich. Auch das ist ein Zeichen von Intelligenz und wir amüsieren uns über unsere Tiere. Dann gibt es die neugierigen Tauben die gern über den Garten schweben und dort Ausschau nach frisch in die Erde gebrachtem Saatgut halten – und sobald man den Rücken dreht, fressen Sie alle Erbsen, die man gerade gepflanzt hat. Man muss viel Humor und Geduld haben – aber auf alle Fälle sind die Tiere immer für eine Story gut. Das interessanteste am Landleben ist eigentlich auch, dass irgendwie Alles mit Allem zusammenhängt. Das wussten die Bauern schon vor Jahrhunderten, aber wir hatten das wohl zwischenzeitlich vergessen.. So zum Beispiel der schlaue Zaunkönig die an Regentagen im Stall Insekten jagt. Der Zaunkönig findet nur etwas zu fressen, wenn man eben man nicht allzusehr eingreift und eventuell Spinnenweben und die Spinnen im Stall nicht dauernd beseitigt. So lernt man schnell auf dem Lande, dass man sich jede Aktion überlegen muss und alles was man tut Auswirkungen auf die Natur hat. In meinem nächsten Blog (dem Frühjahrsblog des Alten Forstamtes im Teutoburger Wald) werde ich dann über Hund, Katzen und den Garten berichten. Wenn Ihnen mein Text gefallen hat, geben Sie mir Feedback – darüber freue ich mich sehr. Auch Fragen oder Hinweise beantworte ich gern! Ihre Kristin Wichert

Samstag, 8. Dezember 2012

Das Alte Forstamt im Winter 2012. Die Vorweihnachtszeit ist ideal, um Resumée zum vergangen Jahr zu ziehen. Wie war das Jahr 2012 für das Alte Forstamt und seine Bewohner? Ein schönes und unvergessliches Jahr liegt hinter uns. Zwei grosse Veranstaltungen (Wege-durch-das-Land am 14/15.07.2012 mit vielen Gästen und ebenso viel Kultur sowie die schöne Veranstaltung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz "Tag des Offenen Denkmals" die am 9. September 2012 stattfand (mehr dazu s. unter Aktuelles)liegen hinter uns, es war viel Arbeit zu leisten, aber die reizenden Gäste haben die Mühe gelohnt. Es waren schöne Gespräche die auf den Event geführt wurden. Mit den Jazzmusikern der Veranstaltung hat sich eine Freundschaft entwickelt. Es war uns eine grosse Ehre, die Gäste und Künstler bei uns begrüssen zu dürfen. Den alten Forstmeistern hätte das sicherlich gut gefallen, den Garten so belebt zu sehen. Das Jahr war anstrengend, hat aber auch viel Spass gemacht, einmal etwas Neues zu probieren, zwei Events auf dem Grundstück zu stemmen..Die Kommentare waren positiv und es war schön, so nette Menschen zu treffen. Die vielen Gäste der Veranstaltung und auch unsere Gäste die teilweise zum 3 Male in unseren Ferienwohnugen Urlaub machten, waren zufrieden..Das ist doch die Hauptsache, dann hat sich die ganze Arbeit gelohnt. Wir blicken auf viele glückliche Stunden zurück. Das Jahr 2012 war ein wirklich aktives Jahr und man glaubt es kaum - schon wieder ist das Jahr beinahe zuende..die Zeit rast. Man erlebt hier auf dem Lande die Jahreszeiten intensiver..den Vogelzug der Kraniche im Herbst/Winter, die Rückkehr der Schwalben, jedes Blühen, jede Veränderung in der Natur bemerkt man sofort. Der Gemüsegarten hat uns alle überrascht..zum ersten Mal wuchsen die Tomaten so schön wie nie - und die Artischocke war kaum zu bremsen, war wuchsfreudig und hat die letzte Knolle im November produziert. Auch der Kräutergarten hat sich gut entwickelt. Das Lavendelbeet hat die Bienen des Nachbarn angelockt und es war eine Freude, das Summen und die Geschäftigkeit zu erleben. Auch die Apfelbäume haben von den Bienen profitiert und diese wiederrum von den Blüten. Vögel und Insekten waren erstaunlich aktiv in diesem Jahr..die Glühwürmchen (es waren so viele, wie nie zuvor)leuchteten in den lauen Sommernächten wie kleine Laternen, die Maikäfer erschreckten die Kinder mit Ihrem Brummflug und freuten die Hühner..Clärchen war eine sehr erfolgreiche Jägerin.. die Grillen zirpten und auch die Schwalben haben überraschendes fertiggebracht. Das Schwalbenpaar hat in seinem Nest auch 3 Hausrotschwänzchen ausgebrütet und beide Elternpaare haben gefüttert. Die Vogelkinder waren entsprechend gut genährt und es sah einfach schön aus, zwei schwarze Schwälbchen und 3 graue Hausrotschwänzchen im Nest unter dem Torhaus sitzen zu sehen. Wir werden wetiere Schwalbennester und Holzbrettchen unter dem Torhaus anbringen damit für alle brütenden Vögel Platz ist... Aber nun wird es Zeit die Weihanchtsdekoration vom Dachboden zu holen und diese anzubringen.. Die Farbpalette der Dekoration ist in diesem Jahr etwas anders als sonst..bisher waren es immer die klassischen Grüntöne, Gold und Silber die mich faszinierten..in diesem Jahr wird es wohl auf Weiss, Silber und Rosa hinauslaufen..auch die Tannendeko wird etwas natürlicher ausfallen, weniger Masse, dafür mehr Klasse (hoffe ich). Bin sehr gespannt, wie es der Familie gefallen wird. Hauptsache ist allerdings, dass Igor der Kater nicht wieder den Weihnachtsbaum entert und Benny die Krippenfiguren ungeschoren lässt und das Jesuskind nicht wieder apportiert und irgendwo versteckt..Aber wo wär man ohne Tiere die Erstaunliche und witzige Dinge machen..da gäb es ja gar keine Geschichten zu erzählen? Was wird 2013 bringen...mal sehen - auf alle Fälle Viel Arbeit und bestimmt auch viel Freude. Wir sind gespannt. Geben Sie mir Feedback, wenn Ihnen dieser Text gefallen hat. Gern nehme ich auch Anregungen auf und beantworte Ihre Fragen! Ihre Kristin Wichert